Sägetechnik
Eine gute Kreissäge sollte genug Kraft haben um durch alles zu sägen.
Das heißt von nassem Bauholz, zu dichtem Hartholz, und zwar ohne das, daß Sägeblatt stecken bleibt.
„Wenn der Motor langsamer wird, erhitzen sich die Sägezähne weil Sie zu langsam durchs Holz schneiden“.
Dadurch wird die Säge schneller stumpf. Dies führt nicht nur zu einem schlechten Schnitt, es kann gefährlich sein , weil das Sägeblatt aus dem Schnitt herausgedrückt wird.
Die Handkreissäge muß mit noch mehr Kraft gehalten werden.
Übrigens der Stoff der die Säge stumpf macht heißt Lignin und ist ein Bestandteil im Holz (https://de.wikipedia.org/wiki/Lignin)
Zurück zur Leistung der Säge, die Bewertung der Leistung kann irreführend sein. Ampere geben nur die Strommenge an, die ein Motor anzieht, nicht die Leistung, die er an der Säge abgibt. Leistungsangaben in KW beziehen sich immer auf eine Nenndrehzahl. Gute Sägen haben auch bei geringeren Drehzahlen noch Drehmoment. Leider habe ich keine Leistungskennlinien für die Motoren der Handkreissägen bei den Herstellern gefunden.
Letztlich ist oft doch der Preis entscheidend für die Sägenauswahl. Um dann eine Kreissäge wirklich beurteilen zu können schadet es nicht, mal eine in der Hand zu halten um Manövrierbarkeit und Gewichtsverteilung beurteilen zu können.
Manchmal bekommt man auch einen Eindruck anhand der Kunststoffteile ob die Säge ein langes Leben vor sich hat.
Kleinere Handkreissägen haben oft ein Getriebe. Durch das Getriebe wird das Sägeblatt in der Höhe versetzt, dies wird gemacht um mehr Schnitttiefe zu erreichen.
Vor allem Mini Handkreissägen haben einen Zahnriemen, da ist es besser ein Markenprodukt zu kaufen bei dem der Zahnriemen als Ersatzteil verfügbar ist.
Als Ausblick was bei Handkreissägen alles möglich ist, kann man sich mal eine Zimmerei Handkreissäge anschauen.
Die Zimmerei-Handkreissäge MKS 130 Ec von Mafell
hat einen Hochleistungsmotor mit Digital-Elektronik und Steuertechnik. Bei dieser Säge kann die Drehzahl stufenlos eingestellt werden.
Außerdem hat die Säge einen Sanftanlauf und eine konstante Drehzahl während dem Sägen. Das führt zum gleichmäßigen Schnittbild. Profis sprechen von einem gleichmäßigen Zahnvorschub.
Die Kunststoffteile an der Säge sind mit glasfaserverstärkten Kunststoffen statt thermoplastischen Kunststoffen.
Da die Schnittkräfte im Querholz immer höher sind als in Faserrichtung (Längsrichtung) kann man für Ablängschnitte also die optimale Drehzahl einstellen.
Profis arbeiten auch oft mit unterschiedlichen Schnittgeschwindigkeiten d.h. unterschiedlichen Drehzahlen je nachdem was für ein Material gesägt wird.
Massivholz braucht Schnittgeschwindigkeiten ab 50m/s . Bei Faserzement wie Eternit wird zum Beispiel bei Diamantsägen eine Schnittgeschwindigkeit von 60m/s empfohlen. Bei Hartmetall bestückten Sägeblätter werden bei Faserzement 2-2,5m/s angeraten.
Gut zu wissen : kleine Sägeblattdurchmesser hohe Drehzahl, große Sägeblattdurchmesser kleine Drehzahl.
Mehr Infos hier:
http://www.eternit.de/application/files/8214/2536/5521/Eternit_Fassade_PA_Fassadentafel_2015_S128_S137.pdf
Berechnung der Schnittgeschwindigkeit (Vc)= Durchmesser(d) x 3,14 (pi) x Drehzahl (n)
Und gut erklärt hier: http://www.holzwerken.net/Blog/Heiko-Rech/Mathe-fuer-Holzwerker
Hinweis: Manche Formeln zur Berechnung der Schnittgeschwindigkeit enthalten die Zahlen 60 und 1000
Das ist für die Umrechnung, weil die Drehzahl immer in U/min und der Durchmesser in Milimeter angegeben wird, und die Einheiten berücksichtigt werden müssen (Umrechnung von Milimeter in Meter und von Minute in Sekunde)
Und da man mit Handkreissägen ja auch Kunsstoffe schneidet bitte Wechselzahnsägeblätter oder Hohlzahnsägeblätter einsetzen auf keinen Fall Trapez Flachzahnsägeblätter (oft Standard bei der Erstbestückung)